Am 15. August 1977 empfingen die Forschenden des SETI-Projekts ein 72 Sekunden langes Radiosignal aus dem Weltraum. Um die Radiosignale für Menschen verständlich zu machen, wurden sie in Zeichencodes übertragen, die mit den Ziffern 1 bis 9 für verschiedene Intensitäten der Radiowellen stehen. Die darüber hinausgehenden Intensitäten werden durch die Buchstaben A bis Z symbolisiert. Z steht dabei für die höchste Intensität.
Das 1997 empfangene Radiosignal hatte den Zeichencode 6equj5.
Der Astrophysiker Jerry R. Ehman griff zum Rotstift und schrieb ein „Wow“ neben den Code. Seitdem ist das mysteriöse Signal, das den 1800 Lichtjahre langen Weg aus dem Sternbild Schütze zu uns gefunden hat, als das „Wow!“-Signal bekannt.
Was das „Wow!“-Signal war, ist bis heute ungeklärt. Aber ich bin einer interessanten Sache auf der Spur!
Was wäre, wenn es im Sonnensystem 2MASS 19281982-2640123, das höchstwahrscheinlich die Quelle des Signals war, Außerirdische gab oder noch gibt, die genau wussten, dass wir Radiowellen in Buchstaben und Zahlen umwandeln?
Wenn der Zeichencode also Leetspeek ist, also Buchstaben durch Ziffern ersetzt werden und die Wörter problemlos lesbar sind, dann liest sich „6equj5“ eindeutig wie “děkuji”. Das ist Tschechisch und bedeutet „Danke“. Das könnte der Beweis dafür sein, dass Außerirdische Tschechisch sprechen.
Die tschechische Sprache entstand im 9. Jahrhundert aus verschiedenen slawischen Dialekten. Angeblich! Denn das war genau zu der Zeit, als das Radiosignal gesendet wurde. Das kann kein Zufall sein! Das könnte Dänikens Theorien beweisen, dass wir schon lange vor der Neuzeit von Außerirdischen besucht wurden. Nur waren die Außerirdischen keine kleinen grünen Männchen, für die in Nazca Scharrbilder angefertigt wurden oder die in den 40er Jahren in der heutigen Area51 abgestürzt sind. Denn das Signal war offensichtlich an die Tschechen gerichtet.
Also sind die Tschechen in Wirklichkeit Außerirdische?
Nach der Aussendung des Signals entwickelte sich Tschechisch innerhalb von nur 800 Jahren neben Deutsch und Italienisch zu einer der drei Hauptsprachen Europas. Karl IV. mit dem Taufnamen Wenzel setzte durch, dass Tschechisch als Amtssprache bei Gerichtsverhandlungen verwendet wurde. Außerdem legte er den Grundstein für die Karlsbrücke und gründete die erste deutsche Universität. Alles schön und gut, aber zu den damals stattfindenden Judenprogromen schwieg er. Genau zu diesem Zeitpunkt entwickelten die friedliebenden außerirdischen Tschechen Misstrauen gegenüber der Menschheit. Denn die Außerirdischen brachten nicht nur ihre Sprache mit, sondern wollten auch dafür sorgen, dass der Homo Sapiens entspannt Bier trinkt, Knödel isst, dabei gerne philosophiert und somit eine friedliebende Spezies bleibt.
Der Plan der Außerirdischen sah vor, dass sich die gesamte Menschheit dieses bequeme Verhalten angewöhnen sollte, was dann zum Weltfrieden führen würde. Nachdem Karl IV. also zu den gewaltigen Ausschreitungen gegen die Juden geschwiegen hatte, waren die Außerirdischen gewarnt. War der böhmische König nicht das friedliche Staatsoberhaupt eines friedliebenden und bierseligen Volkes? Die Außerirdischen steckten die Köpfe zusammen und beschlossen, dass die kriegerische irdische Menschenrasse niemals in den Weltraum aufbrechen dürfe, um die immer friedlichen Welten dort zu entdecken, wo man nur philosophiert, Bier trinkt und Knödel isst. Denn diese verrückte Menschheit könnte auf die Idee kommen, diese Welten zu kolonisieren oder gar zu versklaven.
In Böhmen war es noch einfach, die Menschen vom Weltraum abzulenken. Die Außerirdischen mussten nur dafür sorgen, dass alle Bier und Knödel hatten. Aber der Rest der kriegerischen Spezies Mensch war auf der Suche nach neuen Ländern, die sie sich einverleiben konnten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie auf die Idee kamen, ins Weltall aufzubrechen, um dort ihr Unwesen zu treiben. Die Außerirdischen warteten noch Jahrhunderte, da sie nicht hundertprozentig davon überzeugt waren, dass es den Menschen jemals gelingen würde, die Erdatmosphäre zu durchbrechen.
Aber im 20. Jahrhundert war es dann soweit. Der Mensch griff nach den Sternen. Und das musste um jeden Preis verhindert werden. Doch wie sollte man diesen technischen Fortschritt verhindern, an dem Hunderttausende von Wissenschaftler:innen, Forscherinnen und Ingenieuren jahrzehntelang gearbeitet und mit den Voyager-Sonden, den Mondlandungen oder dem Hubble-Teleskop enorme Erfolge erzielt hatten? Anfang des 21. Jahrhunderts saßen die Außerirdischen zum Brainstorming in einer Kneipe und gründeten einen Geheimbund, der die Menschheit davon abhalten sollte, eine zweite Erde zu finden. Sie nannten ihn „společnost plaché země”.
In Wirklichkeit sollte der Bund natürlich nur den Anschein eines Geheimbundes erwecken, damit sich diejenigen, die ihm beitreten, wichtig fühlen, weil sie glauben, Zugang zu Informationen zu haben, die sonst unter die Kategorie Top Secret fallen würden. Da Tschechisch als Weltsprache mittlerweile von Englisch abgelöst wurde, haben die Außerirdischen den Bund umbenannt oder besser gesagt einfach ins Englische übersetzt. Von nun an hieß sie:
„The Flat Earth Society“.
Die Außerirdischen begannen, Informationen über eine flache Erde im Internet zu verbreiten. Und darüber, dass es außerhalb der für das menschliche Auge sichtbaren Welt nur eine Kuppel gibt. Die ersten Erfolge waren vor allem auf Facebook und Twitter zu sehen, als die Aliens anfingen, ihre Behauptungen in den sozialen Medien zu verbreiten. Sie schafften es, dass immer mehr Menschen nicht mehr an Planeten, Sterne und Raumfahrt glaubten. Heute kommentieren diese Leute jedes Bild aus dem Weltall mit Worten wie CGI oder Fake und beweisen dann, dass die Mondlandungen nie stattgefunden haben. Zum Beispiel mit Ausschnitten aus dem Making Of des Films Unternehmen Capricorn oder der Behauptung, dass auf den Fotos, die auf dem Mond im Sonnenlicht aufgenommen wurden, Sterne im Hintergrund zu sehen sein müssten.
Immer mehr Menschen schlossen sich der falschen Allianz an und kamen nicht mehr auf die Idee, den Weltraum besiedeln zu wollen.
Die Außerirdischen sitzen jetzt alle wieder in den Kneipen, trinken Bier und essen Knödel. Sie sind also ganz entspannt, weil sie wissen, dass sie ihre friedliche Welt im Sternbild Schütze vorerst erfolgreich vor der aggressiven Spezies Mensch geschützt haben.